Nach zehn Jahren wurde das Förderprojekt für die Weidenmeise (Poecile montanus) planmässig abgeschlossen. In Zusammenarbeit mit BirdLife Solothurn, lokalen Revierförstern sowie Natur- und Vogelschutzvereinen durften wir Massnahmen prüfen, um geeignete Nistmöglichkeiten für diese seltene Vogelart zu schaffen. In der ganze Schweiz gibt es nur rund 4'000 - 8'000 Brutpaare. Sie ist damit 10 - 50 mal seltener als die anderen echten Meisen.

Da die Weidenmeise für den Nestbau morsches Holz benötigt, wurden auf neun Testflächen in fünf Gemeinden des Kantons Solothurn gezielt Strukturen aus stehendem Totholz bereitgestellt. Dies kann entweder über das Ringeln von Jungbäumen auf Brusthöhe geschehen. Oder durch das Befestigen von bereits verrottenden Totholzsstücken an vitalen Bäumen.

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Im Jahr 2018 hat sich ein Weidenmeisen-Paar ein befestigtes Totholzsstück von nur 10cm Durchmesser für den Nestbau ausgesucht und darin erfolgreich neun Jungvögel aufgezogen. Auch wenn es bei einer erfolgreichen Brut im Projektzeitruam geblieben ist, lieferte das Projekt wertvolle Erkenntnisse. Die Massnahmen mit dem Ringeln bzw. dem Befestigen von Totholzstücken sind kostengünstig und relativ einfach umzusetzen. Werden sie gezielt in feuchten Jungwaldflächen in der Nähe von bestehenden Weidemeisenvorkommen umgesetzt, stellen Sie eine gute Massnahme zur Förderung dieser seltenen Art dar. Und ein schöner Nebeneffekt: das stehende Totholz kommta uch vielen weiteren Arten wie Holzpilen oder Totholzkäfern zugute.