Moose spielen eine wichtige Rolle bei der Bereitstellung globaler Ökosystemleistungen wie der Kohlenstoffspeicherung und der Primärproduktion, ihre Reaktion auf die jüngste Klimaerwärmung ist jedoch noch weitgehend unbekannt. In einer in der Schweiz durchgeführten Studie wurden Dauerbeobachtungsflächen über einen Zeitraum von 20 Jahren entlang eines Höhengradienten analysiert, um die Thermophilisierung von Moos- und Gefäßpflanzengemeinschaften zu vergleichen. Die Studie ergab, dass Moosgesellschaften eine 2,1-mal höhere Thermophilisierungsrate aufwiesen als Gefäßpflanzengesellschaften, und dass ihre Reaktionsfähigkeit auf die Klimaerwärmung möglicherweise auf ihre Poikilohydratation und Ausbreitungsfähigkeit zurückzuführen ist. Die Daten zeigten auch, dass bewirtschaftetes Grasland höhere Thermophilisierungsraten aufweist als Wälder, was wahrscheinlich auf die puffernde Wirkung der mikroklimatischen Bedingungen in Wäldern zurückzuführen ist. Die Studie unterstreicht die Heterogenität der Auswirkungen der Klimaerwärmung auf Pflanzen, wobei die Reaktionsdynamik zwischen taxonomischen Gruppen, Landnutzungstypen und Höhengradienten variiert.

Mehr darüber erfahren Sie im OpenAcces-Artikel:

Kiebacher T., Meier,M., Kipfer T.,  Roth T., 2023: Thermophilisation of communities differs between land plant lineages, land use types and elevation. Scientific Reports, 13(1), 11395.